Prolog
Ich wollte schon seit sehr sehr langer Zeit mal etwas über Küchen schreiben. Ich koche gerne! Allerdings habe ich keine professionellen Ansprüche und alles was ich mache ist meist auch nicht besonders raffiniert. Das ist für mich eher so eine Art Entspannungstherapie.
Mit anderen Worten, ich habe einen eher mittelmäßigen Anspruch. Mir ist klar, dass hohe Qualität einen höheren Preis hat. Ist ja logisch. Allerdings muss ich natürlich auch auf’s Geld schauen. Letztendlich ist die Küche „nur“ ein Teil des kompletten Projektes. Ich will also wissen wofür ich mein Geld ausgebe. Ich will nicht am Ende vor meiner neuen Küche stehen und mich permanent fragen ob ich über den Tisch gezogen wurde. ich denke mal, dass wird wohl den meisten Leuten so gehen, die nicht „zu viel“ Geld haben.
Dies ist unser Erfahrungsbericht! Ich will hiermit weder eine Wertung zu irgendwas abgeben, noch werde ich irgendeine Empfehlung aussprechen. Am Ende muss jeder für sich selber entscheiden was Ihm wichtig ist und worauf man verzichten möchte oder auch nicht. Es wird ganz sicher an der einen oder anderen Stelle in irgendeiner Weise von meiner Meinung gefärbt sein. Aber ich schreibe ja auch nicht für die Stiftung Warentest.
Wie dem auch sei. Wir sind nun schon seit Monaten auf der Suche nach einer Küche für das Haus. Unser ursprünglicher Plan war ganz am Anfang mal, unsere aktuelle Küche mitzunehmen. Das rührte aber noch aus Zeiten, als wir uns nach gebrauchten Häusern umgeschaut haben. Wir sind von diesem Plan abgerückt, da die Küche zum einen schon mindestens 15 Jahre alt ist und auch nicht so recht in das neue Haus passen würde. Sowohl von den Maßen, als auch von der Optik. Wirklich billig ist so ein Küchenumzug im Übrigen auch nicht. Was kann man also tun?
Plan B
Unser erster Plan B, war IKEA. In unserer Vorstellung würden wir uns für relativ schmales Geld, eine Küche beim Schweden um die Ecke zusammen stellen und selber aufbauen. Je mehr wir aber in die Details des Hausbaus eingestiegen sind, umso unrealistischer erschien uns dieser Plan. IKEA ist eben kein rundum sorglos Paket, und man muss sich um eine Menge Dinge selber kümmern. Diese Planung traf bei uns irgendwie genau in die Zeit, als wir unfassbar viel Zeug für das Haus organisieren, planen und erledigen mussten. Und so wurde das alles immer unattraktiver. Hinzu kam, dass es bei IKEA irgendwie nicht so richtig die Fronten und Arbeitsplatten gab, die uns optisch gefallen hätten.
Wir wollten ja eigentlich eine Küche im Landhausstil. Aber bei genauerer Betrachtung erschien uns das dann doch ein wenig zu anstrengend in einer großen Wohnküche. Die Alternativen sind dann „irgendwas mit Holz“ und „Hochglanz“. Mein persönlicher Favorit war dabei die Holzfront, aber Ani konnte ich dafür nicht begeistern. Zugegebener Maßen wäre das optisch auch noch wesentlich heftiger gewesen als die Landhausfront. Auch preislich… Hochglanz grau finden wir zwar beide ganz schick aber hochglanz klingt so sehr nach putzen.
Aber ich schweife ab. Wir haben uns also überlegt ob man denn nicht doch mal zu einem Küchenstudio gehen sollte. Alle uns bekannten Bauherren haben Ihre Küche in einem Studio gekauft und natürlich entsprechend aufbauen lassen. Soweit ich weis sind die auch alle soweit zufrieden. Die Preise lagen aber bei Allen, weit über dem was ich bereit bin auszugeben.
Zugegeben, die Möbel aus Küchenstudios sind wohl in der Regel hochwertiger. Es gibt eine wesentlich größere Auswahl an Schränken und Dekoren. Aufbau und Lieferung ist inklusive (mehr oder weniger) und man wird in der Theorie beraten. Aber ehrlich gesagt finde ich, dass das nicht den dreifachen Preis wert ist. Aber dazu komme ich noch.
Höffner
Als Erstes waren wir bei Höffner. Okay, dass ist jetzt nicht direkt ein Küchenstudio, aber der Höffner hier in Hamburg hat eine sehr (sehr) große Küchenabteilung. Da gibt es wirklich viele schöne Ausstellungsküchen. Was mich zunächst verwundert hat, das an keiner Küche Preise stehen. Man hat keine Chance herauszufinden, welche Küche was kostet ohne eine Beratungsgespräch. Das ist Methode und so gewollt. Das ist natürlich legitim, inwiefern das kundenfreundlich ist weis ich aber nicht so recht.
Wir haben uns also einen Termin geben lassen. Das ging relativ kurzfristig noch am selben Nachmittag. Schon mal gut. Bei Höffner sind wir übrigens zufällig gelandet, wir waren wegen etwas Anderem dort und haben die Werbung für irgendeine Küchenaktion gesehen. Da dachten wir noch, dass „50% auf Alles“ bei Küchen irgendwie eine Bedeutung hätte und haben dementsprechend einen Termin gemacht.
Wir haben natürlich vor dem Termin die ausgestellten Küchen angeschaut und schon mal so grob raus gesucht, in welche Richtung wir denn gehen wollen. Auch hatten wir da schon eine relativ gute Idee davon was wir für eine Küche wollen. Eine Kochinsel als Trenner zum Essbereich und keine Wandschränke.
Als dann unser zugeteilter Berater irgendwann von seiner (ich nehme an) Mittagspause zurück geschlendert kam, hat er erst einmal alle unsere Wünsche aufgenommen. Er fragte nach, was wir denn so haben wollen und ob nicht das eine oder andere Feature nicht auch noch nett wäre. Klar, warum nicht ist ja erstmal nur Wunschkonzert… Dachte ich. Nach 20 Minuten Dinge erklären und notieren, fragte er dann auch nach dem Budget. Ich sagte ihm „Es wäre gut wenn es nicht fünfstellig werden würde“. Seine Reaktion darauf wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. „Das geht auf gar keinen Fall. Das sind mindestens 16.000€“ – Dann Stille und ein leerer Blick…
Öhm… okay. Kommt da jetzt noch was? Auflösung: Nein! Das Gespräch war damit für Ihn beendet. Er hat nicht einmal versucht irgendwelche unnützen Features weg zu lassen um den Preis zu senken und uns was zu verkaufen. Und es wäre so einfach gewesen. Wir hatten immerhin gerade 20 Minuten lang Extrawünsche aufgezählt!!!
Wir haben ihn dann irgendwie dazu bewegt uns doch wenigstens noch ein paar andere Fronten zu zeigen die eventuell günstiger sind. Das hat er dann einigermaßen unmotiviert getan. Ohne natürlich zu sagen ob und wieviel das den Preis ändern würde. Wir haben ihn dann nach weiteren 5 Minuten erlöst. Er hatte so offensichtlich keinen Bock mit uns zu reden, nachdem er unsere Preisgrenze kannte. Das hätte wohl ohnehin zu nichts mehr geführt. Damit war unsere erste „Küchenstudioerfahrung“ auch schon wieder beendet.
Eine Kleinigkeit noch. Ich habe ihn dann mal gefragt warum denn nirgendwo Preise dran stehen würden. Er meinte dann, weil die Preise dann so hoch wären, dass keiner mehr was kaufen würde. Also an diesem ganzen Küchensystem ist doch wohl was kaputt. Die schreiben keine Preise dran, weil es für die meisten Kunden eh zu teuer wäre. Statt dessen verschwenden sie lieber die Zeit der Kunden (und ihre Eigene) um am Ende dann trotzdem den hohen Preis zu sagen? Was ist denn bitte das für eine Logik?
9 Antworten zu “Wir kaufen eine Küche – Eine Odyssee in viel zu vielen Teilen”
[…] Wir kaufen eine Küche – Eine Odyssee in viel zu vielen Teilen […]
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[…] Prolog & Höffner […]
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[…] heute endlich die Küche und der Kühlschrank geliefert. Ich berichtete ja ausführlich über die Küchenkaufodyssee. Auf jeden Fall wurden heute, grob geschätzt, eine Million Pakete geliefert. Ani hat diese dann […]
Wir haben uns letztes Jahr auch eine neue Küche gekauft. Wenn Möbelhäuser 50% Rabatt auf freigeplante Küchen geben und dann noch 19% Mwst. oben drauf erlassen, weisst du, dass die Mondpreise als Ausgangsbasis nehmen.
Wir haben unsere Küche dann bei IKEA gekauft und sind sehr zufrieden. Allerdings hatten wir vorher auch viele Erfahrungsberichte gelesen, und dann gab es so Kommentare wie „3 Tage für den Aufbau eingeplant, dann wurden es 3 Wochen“.
Daher haben wir uns entschieden, ALLES von IKEA machen zu lassen, und das war gut so: Ausmessen, Planen, alte Küche demontieren und entsorgen, Liefern, Aufbauen. Wenn irgendwas schief läuft, hat man genau EINEN Ansprechpartner, der es in Ordnung bringen muss.
Der Aufbau war in knapp 2 Tagen erledigt und es gab nur so Kleinigkeiten wie „Kranzleiste zu kurz geliefert“. Aber es war deren Ding, das in Ordnung zu bringen.
Letztendlich hat unsere (große) Traumküche in U-Form komplett mit allem etwa 8k gekostet und wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Moin Jochen,
wir haben zum Glück keine all zu komplizierte Form. Ist „nur“ ein L und eine Insel. Nachdem ich bei den Nachbarn gesehen habe, was bei einem U alles für Probleme auftreten können, bin ich da auch ganz froh drüber.
Wir haben nun auf jeden Fall mit dem Aufbau begonnen und ein Schrank ist auf jeden Fall schon mal defekt. ;-)
Geht also gut los. Mal gucken was noch so passiert.