Was bisher geschah
Irgendwie hat Ani es also doch noch geschafft, mich davon zu überzeugen ein Küchenstudio aufzusuchen. Dieses Mal haben wir eine andere Taktik verfolgt. Wir haben uns kleinere, Inhabergeführte Studios rausgesucht. Dies wurde in Foren immer wieder empfohlen, da Sie nicht mit Lockangeboten und fragwürdigen Rabatten arbeiten. Das ist zwar nur zum Teil wahr, aber die Erfahrung war letztendlich doch überwiegend positiv.
Ani hat ein wenig in der Umgebung unserer neuen Heimat gesucht und zwei Studios raus gesucht. Eines der beiden wurde uns auch von zukünftigen Nachbarn empfohlen. Das war auch der Grund warum wir Küchenstudios überhaupt noch mal eine Chance gegeben haben. Lange Rede kurzer Sinn. Relativ schnell hatten wir zwei Termine.
Der erste Termin war sehr sehr ausführlich. Die Beraterin hat sich wirklich Zeit genommen, hat alles erklärt und auch ehrlich gesagt wenn etwas weniger sinnvoll ist, weil teuer oder unpraktisch. Für meinen Geschmack war es sogar zum Teil zu feinteilig. Ich muss nicht 30 Minuten lang verschiedene Weißtöne vergleichen, wenn es am Ende heisst, dass ist aber auch noch nicht relevant weil das preisneutral ist. Aber das ist jammern auf hohem Niveau. Ich war wirklich positiv überrascht. Sie hat alle unsere Wünsche aufgenommen (inkl. Budget) und nicht gleich abgewunken. Ein Angebot gab es da allerdings noch nicht. Das wollte sie dann in Ruhe ausarbeiten, aber erstmal ist Urlaub. Okay, kein Problem. So drastisch dringend war der Küchenplan am Ende dann doch nicht.
Ein paar Tage später waren wir dann in dem uns empfohlenen Studio.
Dort lief die Beratung ein wenig anders ab. Hier wurde nicht viel erklärt oder gezeigt. Gleich mal das 3D Programm angeworfen und los ging’s. Nach ca. Einer Stunde war die Küche fertig und irgendwie waren wir ein wenig überumpelt. Wären wir uns nicht schon so im Klaren darüber was wir wollen, wären wir wahrscheinlich ein wenig mit Fragezeichen da raus gegangen.
Das soll nicht heißen, dass wir das nicht hätten erfragen können. Ehrlicherweise haben wir da auch keine großen Diskussionen begonnen. Am Ende Stand auf jeden Fall ein Bild und eine Zahl. Keine Rabatte, Zugaben oder ähnlicher Mumpitz. Das finde ich ja gut. Denn mal ehrlich, wie seriös ist denn bitte eine Branche die permanent 50% Rabatt und mehr gibt. Das glaubt doch wirklich niemand.
Bekommen haben wir das Angebot natürlich nicht schriftlich. Wir hatten also erstmal nur eine Zahl.
Die Angebote
Etwa vier Wochen später, haben wir dann auch das Angebot vom ersten Küchenstudio bekommen. Bzw. wir sind dort wieder hingefahren und uns wurde das Angebot unterbreitet. Leider lag die Küche dort dann doch etwa bei etwa der doppelten Summe unseres ursprünglich geplanten Budgets. Und immer noch ein paar Tausender über unserer Schmerzgrenze.
Das war aber prinzipiell auch kein Problem. Die Küche wurde erst einmal in “Maximalausstattung” geplant. Also alles drin was wir eventuell mal erwähnt hatten, was wir vielleicht wollen. Da wurde nichts vergessen, nur das Budget war nicht mehr in den Notizen zu finden. Aber halb so wild, streichen wir halt ein paar Sachen.
An dieser Stelle verlässt mich meine konkrete Erinnerung ein wenig. Denn als ich die Preise für einzelne Schränke gehört habe, wurde mir kurz schwarz vor Augen. Denn wir fingen zunächst an ein kleines Regal unterhalb der Kochinsel wegzustreichen. Ich dachte noch, “Wieso fangen wir mit den Sachen an die offensichtlich am billigsten sind?” – Haha … Ein 20cm breiter offener Schrank, ca. 80cm hoch und mit zwei Einlegeböden soll über 500€ kosten. Öhm… Hä?
Ein ca. 1,5m hoher Schrank der komplett ausziehbar ist, kostet über 1000€. Okay, eine Küche wird individuell gefertigt wenn man sie kauft, aber das sind trotzdem noch Standardschränke. Die genauso in einem großen Werk viele viele Male identisch aus einer Maschine fallen. Klar gibt es ein paar individuelle Dinge wie die Beschichtung und so, aber trotzdem will sich mir dieser Preis nicht so ganz erklären.
Aber der Preis ist eigentlich auch vollkommen egal. Denn das nicht der Preis den mal als Kunde bezahlt. Also ausser man kauft den Schrank vielleicht einzeln nach.
Das zu Grunde liegende Problem ist die so genannte Blockpreisverrechnung. Und das hat wirklich einen eigenen Beitrag verdient.
Am Ende hatten wir dann einiges gestrichen. Eine andere Spüle, andere Geräte und so weiter. Das Angebot sollten wir dann die Tage per E-Mail bekommen. Spannend fand ich übrigens, dass Lieferung und Aufbau zwar im Preis enthalten ist, aber Elektrogeräte nicht installiert werden. Steht als Sternchentext auf dem Zettel, den man nicht bekommt. Ist keine Kostenfalle oder so, aber kann einen schon ein wenig erwischen wenn man da nicht dran denkt.
Als wir dann das zweite Angebot erhielten, war es leider genau auf unsere Schmerzgrenze gerechnet. Ohne wirklich zu brücksichtigen, dass wir auch noch einen Kühlschrank kaufen müssen. Natürlich gab es keine Einzelpreise so dass wir auch nicht wirklich schauen konnten, was man noch weg lassen könnte. Und leider war das ganze auch wieder ein Streichpreis. Also irgendeine Fantasiezahl hingeschrieben, durchgestrichen und eine andere Zahl handschriftlich darunter gesetzt. Sorry, aber das ist für mich nicht seriös.
Erst recht nachdem ich mich ein wenig damit beschäftigt habe, wie diese Preis zustande kommen.
Eine Antwort zu “Doch noch eine Chance – Küchenstudio 4 und 5”
[…] Doch noch eine Chance – Küchenstudio 4 und 5 […]