Meine Güte ist der letzte Beitrag lange her. Aber wie das halt so ist, es gibt nicht mehr täglich Neues zu sehen und der Alltag ist wieder eingekehrt. Da vergisst man schon mal, die Kleinigkeiten zu berichten und nach ein paar Monaten hat man eine riesige Liste von Dingen über die man schreiben könnte und weis gar nicht wo man anfangen soll. Aber irgendwo muss es ja los gehen, daher geht es heute um unsere Terrasse.
Der Terrassenbau ist tatsächlich eine etwas längere Aktion gewesen. Nicht so sehr der Bau selber sondern eher die ganzen Vorbereitungen. Zum einen konnte ich mich ewig nicht entscheiden, was ich eigentlich für eine Terrasse haben will. Stein? Holz? Plastik?
Da gibt es viel zu bedenken und alles hat irgendwie seine Vor- und Nachteile. Stein ist natürlich super belastbar und muss wahrscheinlich die nächsten 20 Jahre nicht mehr angefasst werden. Allerdings hat mir der Gedanke an eine Steinterrasse nicht so sehr gefallen. Ich mag einfach nicht auf Steinen sitzen.
Zweite Möglichkeit ist natürlich Holz. Da gibt es dann auch wieder Tausend Möglichkeiten. Angefangen bei lokalem Holz wie beispielsweise Esche oder Eiche, über Bambus bis hin zu Tropenhölzern wie Mahagoni oder das sehr beliebte Bankirei. Holz hat aber den Nachteil, dass es recht Pflegebedürftig ist. Man muss es regelmäßig ölen damit es sich nicht verfärbt, splittert oder gar verfault. Auch da gibt es natürlich wieder Unterschiede, in der Art und Weise wie die Hölzer erzeugt und behandelt werden bevor sie auf den Markt kommen. Für mich fielen aus ökologischen Gründen, Tropenhölzer von vornherein raus. Es gibt zwar Siegel, die nachweisen sollen, dass die Hölzer aus nachhaltigem Anbau stammen, aber wer weis ob es am Ende nicht doch billiger war, mal eben ein paar Hektar Tropenwald abzuholzen.
Eine Ausnahme habe ich dabei gemacht. Bambus (ein Gras) wächst so schnell dass ich davon ausgehe, dass ein Anbau sinnvoller ist als sammeln. Natürlich hat man auch hier den Transport aus Südost Asien usw. aber die Bretter werden ja auch nicht einzeln hergeflogen.
Die dritte Möglichkeit ist so genanntes WPC oder auch BPC. Ich will gar nicht näher auf spezifische Eigenschaften dieser Materialien eingehen, aber die sind seit ein paar Jahren voll im kommen. Kurz gesagt ist das Holz oder Bambus mit einem gewissen Anteil an Kunststoff, welcher das Material sehr sehr haltbar und unanfällig für Schädlinge macht. Aber irgendwie habe ich keine WPC/BPC Planken gefunden, die ich wirklich schön fand.
Letzendlich haben wir uns dann für Bambus entschieden. Hat auch nur wenige Wochen gedauert aber irgendwann musste die Entscheidung ja mal fallen.
In der Zwischenzeit war ich immer mal wieder damit beschäftigt den Untergrund für die Terrasse vorzubereiten.
Bodenarbeiten
Als Erstes habe ich mal grob die Fläche ausgehoben bis auf festen Grund. Ich hatte hier in der Tat den Vorteil, dass unsere Sandplatte recht großzügig hergestellt wurde, so dass das dieser Teil eigentlich nur einen Nachmittag gebraucht hat. Es war Sonntag, mir war langweilig und irgendwie war es dann auch schon fertig.
Dann ist erstmal ein Weilchen nix mehr passiert. Weil, Material auswählen und so weiter. Je nach dem, was man für eine Terrasse bauen will, muss der Boden unterschiedlich vorbereitet werden. Oder zumindest muss er eine passende Höhe haben.
Als dann aber irgendwann klar war, was wir machen, konnte es auch schon weiter gehen.
Als erstes mussten noch ein paar Kabel in den Boden. Man will ja irgendwie Beleuchtung und Steckdosen im Garten haben.
Sobald das alles geregelt war, wollten ein paar Tonnen Mineralgemisch verteilt werden.


Leider habe ich es irgendwie verpasst Fotos nach dem verdichten zu machen. Aber auch das wurde gemacht. Später stellte sich dann raus, dass die Fläche dann doch etwas zu uneben ist, und ich musste doch noch mal nacharbeiten. Aber irgendwas ist ja immer.
Unterbau
Nächster Schritt, Terrasse aufbauen. Material hatten wir zwischenzeitlich bestellt und es wurde geliefert.
Der Unterbau der Terrasse besteht aus Split als Ausgleichsschicht. Darauf liegen Beton Gehwegplatten. Auf diesen ist dann wiederum die Unterkonstruktion aus Bambus montiert. Zu guter Letzt kommen dann natürlich die Bambus Dielen selber.
Zwischen Boden und Splitschicht haben wir auch noch ein Flies gelegt um Unkraut zu verhindern. Ich wüsste zwar nicht wie durch die 40cm verdichtetem Mineralgemisch irgendein Kraut wachsen soll, aber sicher ist sicher.
Aufbau
Die Dielen selber werden verdeckt geschraubt. Das heisst die Dielen haben auf beiden Seiten eine Nut. Die Bretter werden dann mit Metallklammern auf der Unterkonstruktion verschraubt, so dass man nicht durch die Bretter bohren muss und unschöne Schraubenköpfe sieht.
Interessanter Weise haben die Schrauben nicht normale Torx oder Kreuzschlitz Köpfe, sondern einen merkwürdigen Vierkant. Daher lag den Montagematerialpackungen auch immer ein Adapter dafür bei. Was das soll, habe ich nicht so recht ergründen können.
Auf jeden Fall ist das Bambusmaterial wirklich sehr sehr hart. Jede Schraube muss vorgebohrt werden, da sonst entweder das Material reisst, oder man den Schraubenkopf abdreht. Das macht die ganze Geschichte etwas aufwendiger in der Montage, aber schlußendlich haben wir das auch hinbekommen.
Und das Beste ist, das Ergebnis bis zu diesem Zeitpunkt finde ich wirklich super. :-)
